Als bei dem Trailer zu Nope „Der neue Film von Jordan Peele“ erscheint, soll ich beeindruckt sein und ich bin es auch, obwohl ich vorher noch keinen seiner Filme gesehen habe. Doch die Filme Get Out und Wir dürfte uns allen etwas sagen. Ich frage mich, ob der Regisseur nur einen Schauspieler kennt, denn nach Get Out darf Daniel Kaluuya auch hier wieder die Hauptrolle übernehmen.
Wie immer milde Spoiler! Ganz mild! Sehr mild!
HANDLUNG / GENRE
Die Geschwister OJ und Emerald Haywood haben die Pferderanch für Filmpferde ihres Vaters übernehmen, nachdem dieser bei einem seltsamen Metallregen vor einigen Monaten starb. Eines Tages entdeckt OJ eine seltsame schwebende Untertasse im Himmel und zusammen mit seiner Schwester wird ihm klar, dass es sich um Aliens handeln muss. Da der Familienbetrieb seit dem Tod des Vaters nicht mehr besonders läuft, erhoffen sich die beiden einen finanziellen Vorteil sollten sie eine Aufnahme des UFOs machen können. Doch die beiden unterschätzen die Bedrohung…
In dem Film werden lebhafte, glaubwürdige und vor allem nachvollziehbar handelnde Charaktere gezeichnet, die in eine interessante und spannende Situation geschleudert werden. OJ ist ein sehr ruhige Typ und reagiert wenig auf die Dinge, die um ihn rum passieren. Während mich eine derartige Haltung des Protagonisten in Videospielen stört, wie zum Beispiel, dass man ewig stumm bleibt als Spieler (lasst mich reden und Chaos veranstalten!), finde ich es in diesem Film erfrischend. Der Hauptcharakter muss mutig oder in diesem Fall etwas unbenrührt von der ganzen Sache sein, damit die Handlung vorangeht. Würden die Charaktere wie „normale Menschen“ handeln (oder ich, die schreien, weglaufen und sich danach schämen würde), so würde der Film nicht funktionieren. Oder man hat einen Charakter, der dumm ist und sich so immer wieder in Gefahr begibt.
Diese Geschichte kann man keinem wirklichen Genre hinzufügen, denn sie hat ein bisschen was von allem. Solche Handlungen nenne ich dann einfach nur Geschichten. Inspirierend, ich weiß. Dieser Film ist eben die Geschichte von zwei Geschwistern, die sich einem Alien-Raumschiff entgegenstellen. Ein bisschen erinnert mich der Stil und die Erzählung an sich an Stephen King, von dem ich großer Fan bin. Doch auch wenn ich schon einige seiner Horrorklassiker gelesen habe, musste ich mir bei diesem Film dann doch manchmal Ohren und/oder Augen zuhalten, weil gruselig…!
Es wird eine Geschichte in der Geschichte erzählt, die nicht auf den ersten Blick erkennbare Parallelen zu der Hauptgeschichte hat. Es handelt sich dabei teilweise um eine Vorgeschichte zu einem Charakter, welcher meiner Meinung nach aber insgesamt für diesen Aufbau zu wenig Zeit auf der Leinwand bekommt.
BILDER / SOUND
Die Bilder sind von der Kameraarbeit nicht wirklich etwas besonderes, müssen sie aber auch gar nicht sein, denn der alienartige Star des Films hat ein Aussehen, welches alles andere übertrumpft. Die Kamerafahrten fangen die Flüge perfekt ein und der Sound lässt mich weinen, so gut ist er. Ich übertreibe nicht. Das Sounddesign ist 10/10, wirklich. Ich bin riesiger Fan von lautem Bass, den ich eher in meinem Körper als meinen Ohren spüren kann (zerfetz‘ mich, Schallwelle!). Die Geräusche, die das UFO macht sind spektakulär und haben mich gebannt auf die Leinwand starren lassen, während meine Begleitung neben mir am Jammern war.
FAZIT
Eine unvorhersehbare Geschichte mit gruseligem UFO, welches durch tolles Sounddesign noch dreimal gruseliger wird.
8,5 von 10 Punkten
In meinen Notizen, die ich während des Films halbblind in mein Notizbuch gekritzelt habe steht noch: „warum um 23 Uhr gucken Johanna warum“
Also vielleicht dann doch im Hellen gucken, wenn ihr so empfindlich seid wie ich…