Ich betrete das Kino mit einem kribbelnden Gefühl. Langweilig wie ich bin, habe ich mir nur ein stilles Wasser gekauft und ganze fünf Euro dafür bezahlt. Leider wollten sie meine Organe nicht als Bezahlungsmittel annehmen.

Die Trailer vor dem Film sind immer so lang, dass ich vergesse, was für einen Film ich eigentlich gucken werde. Leider ist eine der Trailer zu dem neuen After-Film, After Forever, durch den ich mich quälen muss. Emotionaler Missbrauch, aber es ist romantisch, weil eR sIe Ja So LiEbT. Danach kommt ein weiterer Mann rettet Frau-Film, haben wir noch nicht genug von und eine SAMSUNG-Werbung möchte mir etwas von Privatsphäre erzählen.

Am Anfang des Films, als die Logos rollen, habe ich dieses „Film-Gefühl“, eine große Vorfreude darauf jetzt von einer Geschichte unterhalten zu werden. Mir wird immer wieder klar, wie sehr ich Filme, Bücher und Comics LIEBE! Dass wir Menschen untereinander Geschichten und die damit verbundenen Gefühle teilen können, ist einfach grandios! Egal ob die Geschichten wirklich so passiert oder nur ausgedacht sind, sie inspirieren uns in jedem Fall, auch wenn wir es nicht immer bewusst mitbekommen.

Aber genug zu meinem Gefasel und auf zur Kritik! Ab hier also milde Spoiler!

HANDLUNG / GENRE

In dem Film Bullet Train, geht es um den Auftragskiller Ladybug (gespielt von Brad Pitt), welcher momentan eine Pechsträhne zu haben scheint. Sein nächster Auftrag soll dafür aber umso einfacher sein: stiehl einen Koffer aus einem Zug und steig bei der nächsten Station einfach wieder aus. Das Problem befindet sich allerdings an Bord oder eher gleich mehrere. Denn es sind mehr als nur ein Profikiller in dem Zug, die alle etwas anderes wollen, zwangsläufig aber aufeinander treffen und auch miteinander zu tun haben. Nicht die aufregendste Geschichte der Welt, aber sie reicht, um die Spannung zu halten.

Zunächst dachte ich, dass der Film nichts für mich wäre, denn ich stehe nicht so sehr auf Action. Als ich dann bemerke, dass es eine Actionkomödie ist, um noch genauer zu sein ein Splatterfilm, bin ich von mir selbst überrascht, dass ich ihn sogar ganz gut finde. Noch überraschter bin ich sogar, dass der Regiesseur des Films, David Leitch, auch Deadpool 2 gemacht hat, den ich so gar nicht mochte. Die ernsten Sachen des Films werden von den Charakteren nicht ernst genommen, was dem Ganzen die Portion Humor verleiht, um den Film zu tragen.

Klischeehaft wie eh und je in einem US-amerikanischen Film ist einer der Widersache natürlich russisch, welcher am Ende des Films klischeehafter Weise einen Monolog hält und seine Absichten erklärt. Nun ja, irgendwie mussten die Fäden zusammengeführt werden.

BILDER

Ich liebe die Slowmotion in dem Film unglaublich! Slo-Mo ist immer wunderschön für mich, aber Kämpfe in Zeitlupe zu sehen ist nochmal schöner. Bei einigen Kämpfen wird Rockmusik dazugespielt, was die Sache noch spaßiger macht, an anderer Stelle setzt japanische beruhigende Musik einen harten Kontrast und die japanische Cover-Version von Bonnie Tylers „Holding Out On A Hero“ setzt dem ganzen die Krone auf.

Sandra Bullock sieht in diesem Film leider aus, als wäre sie von drei Instagram-Filtern gleichzeitig glatt gebügelt worden. Warum haben die das gemacht? Sie ist doch eine wunderschöne Frau, warum muss sie so verändert werden?

FAZIT

Insgesamt finde ich den Film zu lang. Mit seinen knapp über zwei Stunden hat er für einen Actionfilm eine Überlänge. Ich habe drei Mal das Gefühl auf einen Höhepunkt zuzusteuern und das hat mir dann etwas die Lust beim tatsächlichen Finale genommen. Irgendwann ist die Action, der Prügel und der Humor eben auserzählt.

Bullet Train ist ein Splatterfilm, gefüllt mit Action und einer guten Portion Eigenironie. Ach so, und alle sind die ganze Zeit am Telefonieren.

Ganz klare Empfehlung meinerseits. Ich würde den Film durchaus öfter schauen.

8,5 von 10 Punkten

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