schlägt mir das veraltete Programm McAffee auf meinem Laptop vor, „wir untersuchen, ob ihre Daten im Darknet gefunden werden können und informieren Sie dann.“ Nein, danke, denke ich, das möchte ich lieber nicht wissen.

Aber sollte ich mich nicht eigentlich darum kümmern? Sollteich nicht Verantwortung übernehmen und meine Daten so schnell wie möglich aus Orten im Internet ziehen, wo sie nicht hingehören? Aber was bringt es mir, das jetzt zu wissen? Ich werde sowieso wenig bis gar nichts tun können, um das auf irgendeine Art und Weise zu verhindern. Sind meine Daten einmal im Netz, kommen sie dort nie wieder raus (deswegen bitte immer gucken was und von wem ihr genau online teilt okay dankeschön).

Okay, ja, natürlich kann ich nichts dagegen machen, aber ich kann auch nichts dagegen machen, dass Menschen in Afrika verhungern, aber trotzdem ist es besser das zu wissen und versuchen zu helfen. Jein. Denn, wenn wir mal ganz ehrlich sind: was bringt es, dass ich, ein people, mir darum Sorgen mache, was mit anderen Leuten auf dieser Welt, die nicht in meinem direkten Umkreis sind und die ich liebe, los ist. Ich weiß, dass das alles sehr hart klingt und mich sehr herzlos erscheinen lässt. Vielleicht stimmt das auch irgendwo, aber wenn ich eins als hochsensible Person gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass ich ganz genau auswählen muss, womit ich mich beschäftige. Der Tod der Menschen in Indien am Corona-Virus ist nicht wirklich zu verhindern, jedenfalls nicht von mir. Ich bin weder Ärztin, noch habe ich annähernd genug Wissen über irgendetwas, was damit zu tun haben könnte. Was also tun? Nichts.

Ignoranz ist an sich nichts schlechtes. Ausgewählt angewandt ist sie sogar sehr nützlich und kann Menschen schützen. Wenn ich mir nur eine Minute lang vor Augen führen müsste, wie viele Menschen jetzt in diesem Augenblick leiden, würde ich verrückt werden. Durch die ständige Informationsflut, die wir dank der Globalisierung und des Internets tagtäglich haben, ist es schwierig den Fokus auf sich selbst zu behalten.

Schön, dass deine beste Freundin am Wochenende heiratet, aber gerade gestern hat es wieder Polizeigewalt in den USA gegeben. Super, dass du eine neue Musikanlage kaufen kannst, aber Kinder in armen Ländern können sich noch nicht mal ein Stück Brot leisten und verhungern dann. Toll, dass du durch Sport und Ernährung wieder zu einem Gewicht kommst mit dem du dich wohlfühlst, aber einige Menschen haben Probleme mit der Schilddrüse und haben gar keinen Einfluss auf ihr Gewicht.

Stopp. Fünf Gänge zurück. Schauen, was ist wichtig, was nicht. Kann ich etwas dagegen tun? Nein? Okay. Bei allen Situationen sind immer drei Möglichkeiten vorhanden: akzeptieren, verändern oder weggehen. Und im Falle meiner Daten im Darknet: ich kann euch nur viel damit wünschen Leute, denn ändern… kann ich es definitiv nicht.

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